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Der Brocken bzw. Blocksberg im Harz
Seine erste Brockentour startete Johann Wolfgang von Goethe am 10. Dezember 1777 vom Torfhaus aus, und auch heute noch ist dieser 8 km lange Wanderweg ein beliebter Aufstieg zum Brocken – dem höchsten Harzgipfel.
Der 1142 m hohe Brocken hat nicht nur Goethe und Heine begeistert, auch geographisch hat der Brocken, oder auch Blocksberg, einige Besonderheiten zu bieten. Obwohl mitten in Deutschland gelegen, entspricht das Klima auf dem Brockengipfel in etwa dem von Island. Auch wer im Hochsommer eine Tour zum Brockengipfel machen möchte, sollte sich auf Temperaturen um die 13 Grad einstellen, neben festen Schuhwerk gehört also auch eine warme Jacke ins Gepäck.
Das sich rund um den Brocken viele Sagen und Geschichten ranken, liegt sicher auch an seiner unberührten Natur und den über 300 Nebeltagen im Jahr. In der Geschichte Deutschlands nimmt der Brocken eine besondere Stellung ein, weil er von 1961 bis zum 3. Dezember 1981 militärisches Sperrgebiet war, und erst seit diesem Datum wieder für die Öffentlichkeit zu erreichen ist. Heute gehört das gesamte Gebiet zum Naturpark Harz, der für PKWs und Motorräder gesperrt ist. Der Brockengipfel ist also nur zu Fuß, mit den Fahrrad oder mit der Brockenbahn zu erreichen.
Wandern auf dem Bocken
Der kürzeste Wanderweg beginnt in Schierke und führt über 500 Höhenmeter zum Gipfel, der schönste Wanderweg ist wohl der 12 km lange Heinrich-Heine-Wanderweg von Ilsenburg entlang der Ilse, genauso wie in Heinrich Heine 1824 schon gegangen ist. Und auch sonst hat der Brocken eine bewegte Geschichte hinter sich. Das erste Gasthaus wurde 1800 erbaut, die erste Schmalspurbahn fuhr am 27. März 1899 bis zum Gipfel und die erste Wetterstation entstand 1895. 1935 gelang die erste Fernsehübertragung vom Gipfel, und auch als Radiosender nahm die Brockenstation ihren Betrieb auf. Am 17. April 1945 wurden die Gebäude auf dem Gipfel durch Bomben bei einem Angriff der US-Luftwaffe zerstört. Ab 1948 bis 1959 war ein Teil des Brockens wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, bevor 1961 der Brockengipfel zur militärischen Sperrzone wurde.
Heute ist der Blocksberg immer noch ein begehrtes Ausflugsziel und mit der Schmalspurbahn von Schierke oder Wernigerode auch für Nicht-Wanderer gut zu erreichen. Bei klarer Sicht kann man bis zum Petersberg bei Halle und bei sehr guter Sicht bis zum Rothaargebirge in 164 km Entfernung blicken. Seine Eindrücke vom Brocken hat Goethe eindrucksvoll im „Faust“ verarbeitet, und auch der heutige Besucher wird sich lange an die eindrucksvolle Natur erinnern.
Bilder von Stachelbeer, Wouter Kiel, Harald Henkel und Marnie Pix über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz
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