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Die Mariensäule als Namensgeber des Marienplatz München
Der Mittelpunkt des historischen Zentrums von München ist der stets gut besuchte Marienplatz. Er ist seit der Gründung der Stadt im Jahr 1158 das Herz der bayerischen Landeshauptstadt. Seinen heutigen Namen erhielt der Marienplatz am 9. Oktober 1854. Davor hieß er „Schrannen- oder Marcktplatz“. Eines der Wahrzeichen ist die im Jahr 1638 aufgestellte Mariensäule, die von Hubert Gerhart (1550 – 1620) geschaffen wurde. Es handelt sich dabei um eine 2,25 Meter hohe Mondsichelmadonna, die goldstrahlend auf einer 11 Meter hohen Monolithsäule steht. Auf dem Säulenpostament sind symbolisch die vier wesentlichen Leiden des Dreißigjährigen Krieges dargestellt: der Löwe stellt den Krieg an sich dar, die Schlange den Unglauben, der Drache den Hunger und der Basilisk die Pest.
Das Glockenspiel im alten Rathaus
Die größte Touristenattraktion des Marienplatzes ist das weltberühmte Glockenspiel, das sich im Turm des neugotischen Neuen Rathauses täglich um 11 und 12 Uhr dreht. Von März bis Oktober erfreut es auch um 17 Uhr die zahlreichen Zuschauer aus aller Welt. Ein kleines Glockenspiel findet abends um 21 Uhr statt, dass selbst viele Einheimische nicht kennen. Es besteht aus 32 lebensgroßen Figuren aus Kupfer und 43 Glocken. Die kleinste Glocke hat einen Durchmesser von 18 Zentimetern und wiegt 10 Kilogramm, während die größte einen Durchmesser von 1,25 Metern hat und ein Gewicht von 1,3 Tonnen.
Das alte und das neue Rathaus
Eines der interessantesten und schönsten Gebäude am Marienplatz ist das Alte Rathaus. Es zählt zudem zu den ältesten Bauten Münchens. Die Gestaltung des gotischen Saalbaus durch den Baumeister Jörg Ganghofer zählt zu den bedeutendsten Architektenleistungen aus jener Zeit. Die Holztonnendecke von Hans Wenger (1476/77) zieren prachtvollen Schnitzarbeiten. Ebenso sehenswert ist das malerischen Wappenfries mit seinen 99 Stadtwappen. Im Jahr 1968 wurde der herrliche Raum für die Öffentlichkeit zu Besichtigung freigegeben. Auch die genialen Moriskentänzer, wenn auch nur Kopien, stehen heute wieder an ihrem angestammten Platz. Erasmus Grasser hat die Originale im Jahr 1480 geschaffen. Die zehn noch erhaltenen Originale sind im Stadtmuseum von München zu besichtigen.
Allein schon durch seine gewaltigen Ausmaße beherrscht das neugotische Neue Rathaus, das in den Jahren 1867 bis 1908) gebaut wurde. Als Architekt fungierte Georg Hauberisser. Die Hauptfassade schmücken unzählige Figuren: 43 Herrscher aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, Münchner Originale, Sagengestalten, gotische Wasserspeier, Masken, Tierfratzen und allegorische Bilder. Von der Aussichtsplattform des Rathausturms hat man einen herrlichen Rundblick über die bayerische Landeshauptstadt.
Der Fischbrunnen
Zu einem der beliebtesten Treffpunkte auf dem Marienplatz zählt der Fischbrunnen. Über 500 Jahre bis heute hat sich der Brauch erhalten, seine Geldbörse am Aschermittwoch im Fischbrunnen zu reinigen, damit sie nie ohne Geld sei. An diese Wunderkraft glauben auch die Münchner Oberbürgermeister, die symbolisch ihren Stadtsäckel im Fischbrunnen schwenken.
Bilder von Nicolas Vollmer, ericcooper, Mike Steele, Hector Martinez und Sebastian Launay über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz
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