Sehenswerte historische Gebäude in Deutschland
Deutschland ist reich an Kultur – ein Land, in der Mitte Europas, in dem zu allen Zeiten Geschichte geschrieben wurde. Und diese Historie spiegelt sich in zahllosen sehenswerten Gebäuden in großen Städten und kleinen Gemeinden. Wer dieses Land bereist, der wird auch die kurzen Wege schätzen von den angenehmen Hotels zu jenen steinernen Stätten, aus denen die Geschichte spricht.
Der Reichstag Berlin zählt zu jenen Gebäuden, die gleichbedeutend sind mit dem Nabel der politischen Macht. Zum Zeitpunkt des Nationalsozialismus wurde diese Macht missbraucht – heute ist der Reichstag Berlin das Symbol des wiedervereinten und demokratischen Deutschland. Unter der gläsernen Kuppel fallen die wichtigen Entscheidungen des Parlaments. Die Hauptstadt an den Ufern der Spree hat in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten ihr Antlitz stark verändert und ist heute für Besucher aus aller Welt ein interessantes Ziel. Einst teilte das Brandenburger Tor die Metropole, doch seit die Mauer ihren Schrecken verlor, kann man dort gefahrlos bummeln.
Auch unter dem Berliner Fernsehturm am Alex präsentiert die Stadt ihr freundliches Gesicht. Bis zur Wiedervereinigung war der Kurfürstendamm für Besucher aus dem Westen überaus attraktiv, und es war nicht ganz einfach, im Osten der Stadt die eindrucksvolle Museumsinsel zu erreichen. Heute öffnet sich das sehenswerte Pergamonmuseum allen Gästen.
Dresden büßte im 2. Weltkrieg jenen Glanz ein, der dieser Stadt das Prädikat „Elb-Florenz“ einbrachte. Doch aus den Trümmern entstand Erstaunliches und zahlreiche Bauwerke des Dresdner Barock sind wieder die Glanzstücke dieser ungewöhnlichen Stadt. Längst spürt man dort wieder den florentinischen Einfluss, der die Architekten einst motivierte und inspirierte. In der Metropole an der Elbe philosophierte man über Generationen von der Musik, die dort zu Stein wurde. Spenden aus aller Welt ließen die stolze Frauenkirche neu entstehen. Und damit auch die gigantische Steinkuppel, die die Kathedrale von Florenz zum Vorbild hatte. In der Frauenkirche finden nicht nur Gottesdienste sondern auch viel beachtete Konzerte statt.
Im Dresdner Zwinger entfaltete sich zu Zeiten von August dem Starken der Glanz höfischer Feste. Die große Anlage wird als barockes Gesamtkunstwerk gepriesen. Heute beherbergt das berühmteste Bauwerk der Stadt museale Exponate von Weltruf. Dies ist aber auch ein Ort für Konzerte und Freiluftveranstaltungen. Nach wenigen Schritten vom Zwinger erreicht der Besucher die Semperoper Dresden. Ihr verdankt die Stadt den Aufstieg zu einer kontinentalen Hochburg der schönen Künste und der Vielfalt der Oper. Die Geschichte dieser Spielstätte reicht zurück bis ins Jahr 1667. Hier wurde Richard Wagner Mitte des 19. Jahrhunderts zum Hofkapellmeister berufen. Die Semperoper Dresden versteht sich mit ihrer Pracht als ein Wahrzeichen dieser Stadt.
München hat sich mit Erfolg zur „Weltstadt mit Herz“ gemausert. Für manchen Bayern ist dies die eigentliche Hauptstadt des Landes. Was einst als kleiner Marktort im Blickweite der nahen Alpen begann und später immerhin zur Residenz eines Teilfürstentums wurde, ist heute eine schillernde Metropole. Der Schauplatz von Olympischen Sommerspielen und der Fußball-Weltmeisterschaft. An der Isar wurde Geschichte geschrieben – und die zeigt sich auch hier in zahlreichen historischen Gebäuden. So am Münchner Marienplatz mit der alles überragenden neugotischen Fassade des Rathauses und dem größten Glockenspiel Deutschlands. Mit seinen bunten Figuren ist das Glockenspiel seit jeher ein Publikumsmagnet.
Es ist nur ein Spaziergang vom Münchner Marienplatz bis zum Hofbräuhaus München. Dieses Gebäude beherbergt zweifellos das bekannteste Gasthaus der Welt. Bis zu 30.000 Besucher werden hier am Tag zu den touristischen Spitzenzeiten bedient. Haxe und Bier – das sind im Hofbräuhaus München in den diversen Räumen und Sälen die Renner, und wer hier Stammgast ist, der kann sich einen Tresor für seinen Maßkrug mieten.
In keiner anderen Stadt Deutschlands haben so viele Banken ihren Firmensitz wie in Frankfurt am Main. In Main-Hattan“ schossen die Wolkenkratzer in die Höhe, doch wer am Boden bleibt, der wird einige interessante Gebäude in dieser Metropole erblicken. So den Frankfurter Römer, eine nationale Institution. Seit mehr als sechs Jahrhunderten ist er das Rathaus der Stadt. Vor dem Balkon des Hauses mit seiner schönen Treppen-Giebel-Front wurden Sieger gefeiert – unter anderem die Fußball-Weltmeister.
Auch Niedersachsens Hauptstadt Hannover ist stolz auf ein schönes Rathaus. Das prächtige wilhelminische Gebäude wirkt zunächst wie ein Schloss und ist bei den Besuchern als Fotomotiv außerordentlich beliebt. Als der damalige Stadtdirektor bei der Einweihung Kaiser Wilhelm voller Stolz sein Neues Rathaus Hannover der Bestimmung übergab, sagte er: „Alles bar bezahlt, Majestät. . .“ Auch die Universität der Stadt ist in einem herrschaftlichen Gebäude untergebracht, im Welfenschloss an der Herrenhäuser Allee.
Doch auch kleinere Städte in Deutschland hegen und pflegen die Zeugnisse ihrer Vergangenheit. Dazu zählt die Porta Nigra in Tier. Kaum ein zweites Stadttor nördlich der Alpen ist derart unbeschadet aus der römischen Zeit erhalten geblieben. Das aus Sandstein errichtete Tor ist ein idealer Ausgangspunkt, um die schöne kleine Stadt zu besichtigen. Zu den Spuren der Geschichte begibt sich der Besucher aber auch in der westfälisch-niedersächsischen Region. In Münster und Osnabrück wurde der Westfälische Friede geschlossen und der verheerende Dreißigjährige Krieg beendet. Die Rathäuser beider Städte zeugen von diesem die alte Welt bewegenden Ereignis.
Bild von Robert Aghde mit CC BY 2.0 Lizenz