Overview
Über der Sebalder Altstadt, zwischen Vestner- und Neutorgraben, erhebt sich die Kaiserburg Nürnberg. Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Wahrzeichen der mittelfränkischen Großstadt Anfang des zwölften Jahrhunderts. Von 1050 bis 1571 beherbergte die Wehrfestung viele Gebieter über das Heilige Römische Reich. Vertäfelungen, Zeugen der Handwerkskunst aus jener Zeit, verzieren die herrschaftlichen Repräsentations- und Wohnräume des Palas. Ein faszinierender Ausblick über die Altstadt Nürnbergs wird Burgbesuchern vom im 13. Jahrhundert errichteten Wehrturm Sinwellturm aus zu Teil. Der Tiefe Brunnen, der bereits während der Gründung der Kaiserburg Nürnberg angelegt wurde, diente durch die Jahrhunderte als zuverlässige Wasserquelle. Höchst eindrucksvoll präsentieren sich Gästen Nürnbergs die Kasematten. Die mit Schießscharten versehenen beschusssicheren Verteidigungsgänge befinden sich tief unter der Kaiserburg Nürnberg.
Nicht nur für Historiker lohnenswert ist ein Besuch des Kaiserburg-Museums in der Kemenate. Zur Ausstellung gehören unter anderem ornamentale Bauteile, Ausgrabungsfunde und Rekonstruktionszeichnungen, die die historische Bedeutung der Kaiserburg Nürnberg erläutern. Eindrucksvoll sind Exponate wie Körperpanzerungen und Schilde, Angriffs-, Stangen- und Feuerwaffen sowie eine Sturmleiter und ein Angriffsschild. Des Weiteren zeugen historische Pferdesättel, Sporen, Steigbügel und Trensen von der bewegten und häufig von kriegerischen Auseinandersetzungen geprägten Zeit während der Herrschaft des Heiligen Römischen Reiches. Die im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstörte Kemenate wurde zwischen 1968 und 1971 nach dem Vorbild des Originals wiederhergestellt. Ihre erstmalige Errichtung erfolgte zu Beginn des 13. Jahrhunderts durch die Staufer, einen Umbau gab Kaiser Friedrich III. Mitte des 15. Jahrhunderts in Auftrag. Seit 1999 dient die Kemenate als Heimstatt für das Kaiserburg-Museum, das zum Germanischen Nationalmuseum gehört.
Seit 2007 nimmt die Burganlage jedes Jahr an der Kulturveranstaltung „Blaue Nacht“ teil. 2016 dient die Wehrfestung als Zielobjekt für eine beeindruckende Lichtprojektion, in blaues Licht gehüllt wird der Tiefe Brunnen, im Rittersaal fasziniert ein Magier sein Publikum. Eintrittskarten sind online sowie an zahlreichen Vorverkaufsstellen erhältlich. In den Sommermonaten erfreuen sich kleine Burgbesucher an Kinderführungen wie „Von Königen, Rittern und Edelfrauen“ und „Achtung! Späher und Spione auf der Burg“. Kein Begleitpersonal benötigen Burggäste für die Ausstellungen im Palas sowie für Besuche des Sinwellturms und des Kaiserburg-Museums. Der Tiefe Brunnen und die Kasematten dagegen können ausschließlich unter sachkundiger Führung besichtigt werden. Geöffnet ist die Kaiserburg Nürnberg ganzjährig von 9 bis 18 Uhr von April bis September und von 10 bis 16 Uhr von Oktober bis März. Erwachsene bezahlen als Eintrittspreis – für die Gesamtkarte – sieben Euro, der ermäßigte Satz liegt bei sechs Euro. Freien Zugang zur Kaiserburg Nürnberg genießen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Bilder von Johannes Schöck und Frank und Henning Leweke über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz
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