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Documenta in Kassel
Die Documenta gilt als eine der wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und ereignet sich alle fünf Jahre im nordhessischen Kassel. Weltweit vergleichbar ist sie lediglich mit der Biennale in Venedig. Seit der ersten Ausstellung im Jahr 1955 haben dort berühmte Künstler wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Dieter Meier und zuletzt Ai Weiwei ausstellen dürfen. Ins Leben gerufen wurde die auch als „Museum der 100 Tage“ bezeichnete Veranstaltung von Arnold Bode. Nach der NS-Zeit sollte sie zunächst als Forum für die ehemalige „Entartete Kunst“ fungieren.
Die 14. Documenta wird vom 17. Juni bis zum 17. September 2017 stattfinden. Die Standorte der Ausstellung verteilen sich über ganz Kassel – die Auswahl für 2017 steht noch aus. Seit 1955 ist aber das historische Fridericianum am Friedrichsplatz fester Bestandteil dieses Kunstfestes. Weitere Standorte sind in der Regel die Karlsaue, das grüne Herzstück Kassels, die dort angeschlossene Orangerie, die populäre Neue Galerie sowie eine eigens erbaute Dooumenta-Halle. Auch im Bergpark Wilhelmshöhe, dem größten seiner Art in Europa und seit 2013 UNESCO-Weltkulturerbe, gab es in der Vergangenheit Exponate wie Reisfelder von Sakarin Krue-On zu bestaunen. Rund um die Documenta finden in Kassel zahlreiche begleitende Konzerte und Lesungen statt. Eine Außenstelle der Weltausstellung wird bereits am 8. April 2017 in Athen eröffnet und läuft dort bis zum 16. Juli. Die berufenen Künstler werden in Kassel und Athen identisch sein. Das Motto lautet daher: „Von Athen lernen“.
Zum künstlerischen Leiter wurde im November 2013 der Pole Adam Szymczyk, bisher Direktor der Kunsthalle Basel, berufen. Als erster Künstler steht dabei der aus dem Irak stammende Kurde Hiwa K fest. Der Nachlass von Kunstsammler Cornelius Gurlitt soll ebenfalls Verwendung finden. Szymczyk will bei der Documenta 14 auch die Kulturgeschichte der Stadt Kassel integrieren – von der Landgrafen-Regentschaft über die Zeit des Nationalsozialismus bis hin zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Stadt und Ausstellung bilden in diesem 100 Tagen stets eine perfekte Symbiose.
Die Documenta 13 stellte mit 860.000 Gästen einen neuen Besucherrekord auf. Um Warteschlangen zu vermeiden, empfiehlt es sich, Tageskarten bereits außerhalb des Ausstellungsgeländes zu kaufen. Eine Möglichkeit bietet dabei die Tourist-Information im Kasseler ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe. Ein Katalog zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag. Die erste von vier Sonderausgaben des in Athen gegründeten Magazins „South As A State Of Mind“ zur Documenta ist bereits erschienen. Thema: Entortung und Enteignung.
Bilder von b.h.h und b.h.h und klara.kristina über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz
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