Rhön

Fulda, Germany

Rhön

Die Rhön ist ein Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs, das im Grenzgebiet von Bayern, Thüringen und Hessen gelegen ist. Der Großteil seines Kerngebietes liegt im gleichnamigen Biosphärenreservat. Der höchste Berg des Mittelgebirges ist die im hessischen Gebiet gelegene Wasserkuppe. Besonders bekannt ist die Rhön für ihre Skigebiete. Außerdem verfügt sie über gut markierte Wanderwege­, von denen der mit einem liegenden Tropfen in roter Farbe gekennzeichnete Rhön-Höhen-Weg der wohl eindruckvollste ist.

Die Herkunft des ungewöhnlichen Gebirgsnamens ist bis heute nicht eindeutig geklärt, es wird allerdings ein keltischer oder germanischer Ursprung vermutet. Viele der vorkommenden Orts- und Bergnamen gehen auf die keltische Sprache zurück. Heute ist eine Unterteilung in Hohe Rhön und Kuppenrhön üblich, wobei es sich bei Ersterer um den in Bayern, Hessen und zum Teil auch Thüringen gelegenen Teil des Mittelgebirges, bei Letzterer um den breiten Saum stark gegliederter Reliefs handelt, der sich von Thüringen über Hessen bis nach Bayern erstreckt. Das Vulkanfeld des Gebirgszugs ist in fast alle Richtungen von vulkanischen Mittelgebirgen umgeben. Die höchsten drei Berge beziehungsweise Gipfel der Rhön sind die Wasserkuppe (950 m), die Dammersfeldkuppe (927,9 m) und der Kreuzberg (927,8 m).

Die Rhön bildet die atemberaubende Kulisse für zahlreiche Burgen, Ruinen und Baudenkmäler, zu denen Schloss Bieberstein, Burg Brandenstein, die Burgruine Dreienburg, das Kloster Frauenroth, die Wallanlage Gangolfsberg, die Habichtsburg, der Burgstall Königsburg und die Ruine Rabenstein zählen. Hinzu kommen touristische Ziele wie der Bad Kissinger Duftwald, das Kloster Kreuzberg, das Rote Moor, der Wildpark Klaushof, das Schwarze Moor und der Wildpark Gersfeld. Außerdem ist das eindrucksvolle Mittelgebirge außergewöhnlich reich an verschiedenen Pflanzenarten. Die edelholzreichen Buchenwälder beheimaten seltene Gewächse wie die Breitblättrige Glockenblume, den Alpen-Milchlattich, den Glänzenden Kerbel und das Silberblatt. Auch die Tierwelt, die sich hier tummelt, ist bemerkenswert: Neben häufigeren Arten wie Fuchs, Reh, Feldhase, Dachs, Wildschwein und Waschbär sind auch Tiere wie die Haselmaus, die Wasserspitzmaus, die Sumpfspitzmaus und – als regionale Besonderheit – die Alpenspitzmaus vertreten. Hinzu kommen Vorkommen von Auerhuhn, Schwarzstorch, Birkhuhn, Wachtelkönig, Wendehals, Neuntöter und Uhu.

Eine der zahlreichen Besonderheiten der Rhön ist ihre geologische Geschichte. Um Themen wie Vulkanimus und Plattentektonik für Touristen erlebbar zu machen, hat das Biosphärenreservat das Projekt „Rhöner Geologie erleben“ ins Leben gerufen. Die Wurzeln des Mittelgebirges reichen bis ins Keltische zurück. Inzwischen als belegt gilt beispielsweise die Besiedlung der Milseburg durch die Kelten. Außerdem gibt es Ringwallanlagen auf dem Stallberg und dem Kleinberg, die sowohl germanischen als auch keltischen Ursprungs sein könnten.

Bilder von Mirko Thiessen und Lars Gebauer und Frank Flemme über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz

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