Overview
Die mittelalterliche Altstadt von Erfurt ist der Touristenmagnet der Stadt
Die malerische Altstadt Erfurt stammt größtenteils noch aus dem Mittelalter. Überragt wird die Altstadt Erfurt vom Domberg und auf der anderen Seite vom Petersberg. Gegründet wurde die heutige Landeshauptstadt von Thüringen im Jahr 742 von Bonifatius. Im 14. und 15. Jahrhundert erreichte die Handelsmetropole ihren Leistungshöhepunkt. Das dominierende Wahrzeichen der Altstadt Erfurt ist das Ensemble von Serverikirche und Mariendom auf dem Domberg. Der Dom stammt aus dem Jahr 1154 und war einst eine romanische Basilika. Das Langhaus wurde ab 1455 neu gebaut. Die größte Glocke der Welt, die noch aus dem Mittelalter stammt, läutet im mittleren Turm des Turmtrios. Im Inneren des Doms beeindrucken die Besucher vor allem die Glasmalerei, die aus dem Mittelalter stammt, der Hochaltar aus der Zeit des Barock sowie das Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert.
Die Serverikirche wurde in den Jahren 1278 bis 1340 erbaut. Es handelt sich dabei um eine fünfschiffige Hallenkirche im Stil der Gotik. Die drei Türme sind von spitz zulaufenden Helmen gekrönt. Zu den Sehenswürdigkeiten im Innenraum zählen der wuchtige Barockaltar, der aus dem Jahr 1670 stammt, der 15 Meter hohe Taufstein und der Sarkophag des Heiligen Severin. Auch gegenüber dem Domberg erhebt sich ein besonderes Viertel. Es handelt sich dabei um den Petersberg, auf dem einst das Peterskloster stand. Erhalten geblieben sind nur Bruchstücke der Klosterkirche St. Peter und Paul und Teile der Zitadelle, die aus der Zeit des Barocks stammt.
Ein Wahrzeichen der Altstadt Erfurt ist der Fischmarkt. Zu den herausragenden Gebäuden vor Ort zählt der Renaissancebau „Zum roten Ochsen“ aus dem Jahr 1562. Am Fischmarkt gibt es mit dem Rathaus von Erfurt sogar einen noch schmuckvolleren Bau, der im Stil der Neugotik erbaut wurde. Historienbilder aus der Stadtgeschichte Erfurts zieren den prächtigen Festsaal. Im Süden des Fischmarkts können Besucher die Neue Mühle am Breitstrom besichtigen, die einzige Mühle in Erfurt, die noch ihre Funktion erfüllt. Ganz in der Nähe des Rathauses kann man über die bedeutende, Krämerbrücke schlendern, eine steinerne Bogenbrücke, die auf das Jahr 1325 zurückgeht. Auf beiden Seiten der Brücke stehen Häuser, in denen Läden mit Antiquitäten und Kunsthandwerk untergebracht sind. Die Krämerbrücke ist die längste Brückenstraße in ganz Europa und zählt zu den Touristenmagneten von Erfurt. Besonders beliebt bei den Einheimischen und den Gästen der Stadt ist das Kramerbrückenfest, das seit dem Jahr 1975 jedes Jahr Mitte Juni stattfindet.
Die Anger-Straße ist eine der ältesten von Erfurt, in der sich ein prachtvolles Gebäude an das andere reiht. Heute ist sie eine Flaniermeile mit guten Einkaufsmöglichkeiten und zahlreichen Restaurants, die zum Verweilen einladen. In dem Barockbau aus dem Jahr 1706 ist das Angermuseum untergebracht. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen die Porzellansammlung aus den Werkstätten Thüringens und wertvolle Altaraufsätze. Ganz in der Nähe erhebt sich der Bartholomäusturm, in dessen Turm ein Glockenspiel aus 60 Glocken hängt. Auch in der Johannesstraße sind zahlreiche prächtige Bürgerhäuser erhalten geblieben. Zu den schönsten Gebäuden gehört das Haus „Zum Stockfisch“, ein Spätrenaissancebau, in dem heute das Stadtmuseum von Erfurt seine Heimat gefunden hat. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten von Erfurt zählen unter anderem die Alte Synagoge, der Nikolaiturm, das Museum für Thüringer Volkskunde, die Barfüßerkirche, die Predigerkirche und die Thüringer Staatskanzlei.
Bilder von Martin Holland und jo.sau
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