Potsdam ist die Landeshauptstadt von Brandenburg und Heimatort von etwa 180.000 Einwohnern, davon etwa 25.000 Studierende. Im Nordosten grenzt Brandenburgs Metropole an den Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Die sich beiderseits der Havel in einer von zahlreichen Seen geprägten Moränenlandschaft ausbreitende Stadt ist von erheblicher historischer und kultureller Bedeutung. So werden mit dem Begriff „Potsdam“ häufig positiv besetzte Aspekte der Aufklärung preußischer Ausformung wie Religionstoleranz verbunden. Aber mit dem Stadtnamen werden auch deutscher Militarismus und das fatale Zusammengehen von Nazis und rechtskonservativen Kräften („Tag von Potsdam“, 1933) in Verbindung gebracht. Nicht zuletzt wurde die Stadt weltweit bekannt als Ort, an dem wichtige Weichen für das Schicksal von Nachkriegsdeutschland gestellt worden sind („Potsdamer Konferenz 1945“ im Schloss Cecilienhof).
Potsdams architektonischer Charakter ist insbesondere durch auf Befehl des Preußen-Königs Friedrich II. in der zweiten Hälfte des 18 .Jahrhunderts errichtete Bauten und Parklandschaften bestimmt. Das berühmteste dieser Prachtgebäude ist Schloss Sanssouci („Ohne Sorge“). Sanssouci war das Lieblingsschloss des „Alten Fritzen“. Hier hat der bedeutendste der Hohenzollern-Fürsten seine letzte Ruhe gefunden: Eine schlichte Grabplatte neben den Begräbnisstätten der königlichen Lieblingshunde auf der Ost-Terrasse des 1747 von Baumeister Georg von Knobelsdorff vollendeten Rokoko-Schlosses deckt die Gruft des Preußen-Königs. Das in einen Weinberg hineinkomponierte eingeschossige Sanssouci ist mit etwa 90 m Länge und 15 m Tiefe nicht besonders groß. Das aus einem runden Hauptbau und zwei Seitenflügeln bestehende Schloss war bei aller Pracht vor allem als überschaubare Privatwohnung des Königs mit angeschlossenen Unterbringungsmöglichkeiten für das Personal konzipiert worden.
Andere Aufgaben hatte das ebenfalls im fast 300 ha großen Park Sanssouci erbaute Barock-Schloss Neues Palais (1769). Der zunächst als Palast zur Unterbringung von Staatsgästen errichtete Barock-Großbau Neues Palais (erst Wilhelm II. nutzte den Palast als Residenz) war von Friedrich II. als pompöses Repräsentanz-Gebäude vorgesehen, um auf die Stellung von Preußen als neue Großmacht hinzuweisen. Die Frontlinie des mächtigen Gebäudes mit seinen über 200 Räumen zieht sich über 220 m hin.
Neues Palais und Schloss Sanssouci sind nicht die einzigen baulichen Sehenswürdigkeiten, die der Besucher des Sanssouci-Parks in dieser beeindruckenden, zum UNESCO-Welterbe zählenden Gartenarchitektur finden kann. Dazu gehören unter anderen auch die marmorne Neptungrotte (1757), das Chinesische Teehaus (1764) und die von Friedrich IV. in Auftrag gegebene Friedenskirche (1848).
Ein Bummel durch den ganzjährig von 6.00 Uhr bis zum frühen Abend geöffneten Park Sanssouci ist kostenlos. Für den Besuch der Schlösser und anderen Bauten (unterschiedliche Öffnungszeiten!) muss dagegen Eintritt gezahlt werden. Eine Tageskarte für alle Schlösser kostet 19 Euro.